Recruiting ohne MOPS ist möglich – aber sinnlos

von Daniel Hannig

Die klassischen Stellenanzeigen aus Zeitungen oder (Fach-)Zeitschriften wurden schon vor Jahren von den Online-Stellenanzeigen abgelöst. Durch den stetigen Anstieg der Nutzung mobiler Endgeräte – über 60 Millionen Deutsche besitzen ein Smartphone – gewinnen mobil optimierte Stellenanzeigen, auch MOPS genannt, für das Recruiting mehr und mehr an Bedeutung.

Das eigene Smartphone oder Tablet wird zunehmend für das Lesen von Stellenanzeigen herangezogen. Deshalb wünschen sich potenzielle Kandidaten vor allem, dass Unternehmen ihre Stellenanzeigen besser an die Bildschirmgröße mobiler Endgeräte anpassen, sodass diese auch hierüber gut lesbar sind.

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Nur wer seine Recruiting-Aktivitäten den aktuellen Gegebenheiten anpasst, positioniert sich als zeitgemäßer Arbeitgeber. Und wie wir alle wissen, ist das im Wettbewerb um die besten Talente unerlässlich. Unsere HR-Managerin Alexandra Miclau hat aus ihrer eigenen Praxis 5 Ratschläge für MOPS zusammengestellt:

5 Empfehlungen für den Einsatz von MOPS:

1. Kein Zoomen und horizontales Scrollen! Nutzer mobiler Endgeräte wollen eine einfache Bedienung. Wählen Sie deshalb die Schriftgröße so, dass der Text sofort und ohne jegliche Vergrößerung lesbar ist; so vermeiden Sie auch die Notwendigkeit, ständig horizontal zu scrollen. Beides führt häufig dazu, dass Bewerber die Seite entnervt verlassen, wodurch Ihnen vielversprechende Kandidaten oder Fachkräfte verloren gehen können. Auch bei der Verwendung von Buttons oder anderen Schaltflächen sollte deren Größe beachtet werden und dementsprechend auf verschiedene Fingertypen ausgelegt sein.

2. Aufklappmenüs verwenden! Geben Sie dem Leser selbst die Möglichkeit zu entscheiden, über welche Inhalte der Stellenanzeige er sich näher informieren möchte. Anders als die Schlüsselinhalte, wie etwa Unternehmensname, Stellenbezeichnung und Einsatzort, die direkt ins Auge stechen sollten, können Aufgaben, Anforderungen oder die Unternehmensbeschreibung in Klappmenüs integriert werden. Auf diese Weise wird die Stellenanzeige kurz gehalten und der Leser wahrt den Überblick.

3. Aufzählungen statt zu viel Text! Die Aufgaben und Anforderungen nicht im Fließtext nennen, denn dieser könnte weniger aufmerksam gelesen und verinnerlicht werden als eine Auflistung, die dem Bewerber ein schnelles Scannen des Anforderungsprofils ermöglicht. Dabei gilt aber: weniger ist mehr. Verwenden Sie Aufzählungen mit maximal fünf Elementen, um die zentralen Aufgaben und Anforderungen zu benennen – schon um den Eindruck zu vermeiden, Sie suchen nach der „Eierlegenden Wollmilchsau“.

4. Keine „Sackgassen“! Beachten Sie auch bei mobil optimierten Stellenanzeigen die „Candidate Experience“: Falls Sie in Ihrer Ausschreibung Links verwenden, die zu anderen Webseiten führen, etwa zu Ihrer Karriereseite oder einem Bewerbungsportal, so hat das eine ähnlich hohe Absprungrate von Besuchern zur Folge, als wenn Links ins „Leere“ leiten, oder auf Seiten, die nicht mobil nutzbar sind.

5. Ladegeschwindigkeit! Achten Sie darauf, dass Ihre Anzeige auch bei langsamen Mobilfunkverbindungen ausreichend schnell geladen wird – Leser warten heutzutage im Durchschnitt nur rund drei Sekunden auf das Laden einer Webseite.

Fazit

Machen Sie Ihr Haus zu einem jener Unternehmen, welche die hohe Bedeutung der mobilen Nutzer erkannt haben und deren Wünsche berücksichtigen. So erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Suche und dringen zu Kandidaten vor, die Sie mit klassischen oder Online-Stellenanzeigen kaum je erreicht hätten.

Trotz dieser Empfehlungen zu mobil optimierten Stellenanzeigen: Der zentrale Faktor einer Ausschreibung ist ihr Inhalt. Vernachlässigen Sie diesen keinesfalls bei der Umstellung auf MOPS. Halten Sie sich stets vor Augen, wen Sie mit Ihren Worten und Formulierungen ansprechen und wessen Aufmerksamkeit Sie gewinnen wollen. Denn Berufserfahrene nehmen Ausschreibungen anders wahr als Berufsanfänger, BWLer anders als ITler… – aber das ist eine andere Geschichte.

Der Beitrag von Alexandra Miclau erschien zuerst in den HR-RoundTable NEWS 2/2016

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